Donnerstag, 16. September 2010

Drug Test und paranoide Vermieterin


BOAH. Schreibwut... aber erstmal ein paar Ereignisse der letzten zwei Wochen zusammenfassen – das Beste kommt zum Schluss!
Nach Yachtparty No. One gab es am nächsten Tag noch eine Yachtparty No. Two.  Diesmal konnte ich bei meiner verrückten Vermieterin – Barby ist ihr Name - mitfahren um nach South Beach zu kommen (warum „verrückt“, dazu später mehr!). Yachting natürlich wieder mit dem Retard-Clan (Mareike, Imki, ich. Kihihihi!). War gut. So, hätten’wa das... was noch...achja.. mit dem Bus von South Beach nach Hialeah zu kommen ist ein semi-guter Plan, hab ich ja schon erzählt. Habe mir also mal wieder eine Mitfahrgelegenheit ergattert – live, ganz ohne Internet. Schön wenn man Leute findet die noch froh sind, wenn sie helfen können... Dazu kann ich hier übrigens am ehesten die Mexikaner und Kubaner zählen!
Am folgenden Montag, so dachte ich, würde ich mein Praxissemester anfangen können. Nach dem ersten Staff meeting als ich gerade mit Ovi eine kleine coffe break eingelegt hatte, wurde er jedoch von Bernie auf seinem Walky Talky informiert, dass ich jetzt erstmal so schnell wie möglich einen drug test machen muss – vorher geht hier mal gar nichts. Aha, einen drug test also. ÄÄÄÄÄÄÄÄHHHHM!
Wie jetzt, drug test, wie meinen die das, Ovi?? Ob ich etwas zu befürchten hätte, frug er. Lügen bringt jetzt eh nichts, dachte ich – wenn mir hier jemand helfen kann, dann Ovi. Also gestand ich, was genau ich zu befürchten hatte. Meine letzten Joints waren keine zwei Wochen her und es waren vier Tage hintereinander, wenn auch alles brüderlich geteilt. „Good that you’re telling me this“, sagte Ovi, „now we need a plan.” Aha. Da war ich jetzt aber mal gespannt, was für einen Plan es da jetzt geben soll. Meine Hoffnung, dass das Zeug doch bestimmt schon längst nicht mehr nachweisbar sein würde hat sich auch verflüchtigt – bis zu dreißig Tagen sei das möglich. AAAAH!!!  Also gut. Watt’n für’n Plan jetze??   Schnell nahm er sein Handy und wählte eine Nummer. Wessen das war – it will remain a mystery. Jedenfalls weiß dieser Typ, american gangsta X, anscheinend, wie und wo man an ein Wundermittel rankommt, welches den Körper von allen THC-Spuren befreien würde. Ich sollte es drei Stunden vor dem Test trinken (und jeweils einen Liter Wasser 20 Minuten vor- und einen Liter Wasser danach). Okay, und wo kriegen wir das jetzt her?  Wir müssten einen kleinen feinen Trip ins Ghetto von Miami machen (Hö? Ich dachte, das Ghetto von Miami sei Hialeah, mein derzeitiger Wohnort?!!)  Als Ovi dann aber sagte „Oh shit, but I forgot my thirty-eight!“  wurde mir schnell klar (schnell =  die Zeit die es brauchte bei mir anzukommen, dass es sich bei einer „38er“ um eine Waffe handeln musste), dass er wohlmöglich nicht von Hialeah sprach. ‘n I’m like WOOOOT?!  Da hatte ich wirklich fast losgeheult... wahrscheinlich eher weil ich dachte, dass das alles sowieso nichts mehr bringt und ich nächste Woche meine Sachen packen und nach Hause fliegen könne, aber dass wir jetzt auch noch ins Ghetto mussten um das vermeindliche Antizeug zu bekommen hat mich total fertig gemacht. Ghetto.. guns...great.
Statt loszuheulen hab ich lieber Fingernägel abgekaut und zerrissen,  das heißt das Stück was nach dem wundervollen Hinflug hierher nachgewachsen war. Ovi versuchte mich zu beruhigen, was auch ganz gut zu klappen schien - bis wir im Auto saßen und er meinte, dass es jetzt zu lange dauern würde noch seine Achtunddreißiger zu holen, und wir die Aktion lieber ohne selbige durchziehen. Auf unserem Weg ins Ghetto fing es an zu stürmen, zu schütten und zu donnern, und ich machte die letzten Stummel nieder, die daran erinnerten, dass da mal Fingernägel waren. Neeeee, ich bin nicht selbstzerstörerisch in Stresssituationen.  Nach ca. einer dreiviertel Stunde Fahrt kamen wir unübersehbar im Ghetto an. Ganz schön gruselig: Die Gebäude waren wirklich nicht auf dem neuseten Stand und wo man hinsah Maximalpigmentierte mit Waffen (welche man nicht sehen konnte, aber doch zumindest erahnen.) Als wir am Zielort ankamen, sagte Ovi: „Okay, don’t move. Lock the car from inside. If I’m not back within five minutes take the car and go home.“ – das sollte witzig sein, irgendwie blieb der Lacheffekt aber  völlig aus. Natürlich ist nichts passiert und Ovi kam nach weniger als fünf Minuten wieder und fuhr mich nach dem Studieren der Gebrauchsanweisung nach Hause. Am nächsten Tag bin ich extra früh aufgestanden und habe wie vorgeschrieben einen Liter Wasser vorher, dann den„Detox drink“ selbst, und einen Liter Wasser nachher in Abständen von 20 Minuten getrunken. Das alles nicht wieder auszuspucken soll mir mal jemand nachmachen.  Aber ich bin ja geübt im literweise Wasser trinken (die meisten Mädels werden wissen warum). Vermutlich hätte ich den halben Liter Detox Drink auch einfach mit einem halben Liter Wasser ersetzen können bei derartiger Flüssigkeitszufuhr.
Nach einer Woche Urlaub für mich waren die Ergebnisse auch da und nun darf ich offiziell an der Schule arbeiten.
Der Grund, weshalb ich diesen Blogeintrag mit „Schreibwut“ angefangen habe (das liegt nun aber auch schon ein Weilchen zurück), ist folgender. Vor nicht einmal zwei Wochen wurde meine Mitbewohnerin Anet von unserer Vermieterin Barby angerufen, sie müsse sie dringend sprechen.  Am selben Abend saßen wir alle im Wohnzimmer und Barby frug Anet, ob sie jetzt mal ein paar Minuten Zeit hätte. Anet und ich tauschten einen „Was-ist-denn-jetzt-schonwieder-los Blick“ aus und die beiden verschwanden im Backyard.
Anet kam zurück, verdrehte die Augen und flüsterte aufgebracht „Ich muss erstmal runterkommen...morgen“. Dann verschwand sie in ihrem Zimmer, schrieb mir eine sms, ich solle auf Facebook kommen und so kommunizierten wir via Chat von Zimmer zu Zimmer. Erst redete sie um den heißen Brei herum („She’s just so crazy“), wahrscheinlich weil es ihr Leid tat, was sie mir sagen musste. „She thinks you want to seduce Daan“ (Daan = ihr Mann und unser Vermieter) und dass sie mich raushaben will (Anet hat sie es freigestellt zu bleiben).
Als Barby am nächsten Tag das Haus verließ, erzählte mir Anet ein paar der absurden Dinge, über die sich Barby ausgelassen hatte „...Du hättest Sie reden hören müssen – die Frau ist krank!“  Kombiniert mit der Tatsache dass ich am Vortag eine Axt im ihrem Schlafzimmer gesehen hatte, hat sich die Gesamtsituation irgendwie echt doof angefühlt. Drei Beispiele die sie erwähnt hatte, waren, dass ich sie nach ihrem und Daans Alter gefragt hätte –wieso ich sowas denn wissen wollen würde (sie ist 34 und er 30). Ein anderes, dass ich Daan (in ihrem Beisein) gefragt hätte, ob er nach South Beach fahren würde (sie nahm vermutlich an, dass ich ihn dann gefragt hätte, ob er mich mitnehmen könne, was, selbst wenn es so gewesen wäre, ja nicht schlimm gewesen wäre, aber ich wollte eigentlich nur fragen, ob er etwas für mich dorthin transportieren kann (Mareikes Aufladegerät). Sind jetzt alle Klarheiten beseitigt? Man merkt, meine Absichten sind ganz ganz räudige... Das Sahnehäubchen muss gewesen sein, dass ich am Tag vor dem Anet-Barby Gespräch nur mit Handtuch umwickelt in die Küche ging um mir eine Tasse zu holen (da klopfte sie von draußen ans Fenster (Garten grenzt an Küche) und plärrte „What’s going on?“ – „What do you mean, what’s going on? I’m getting a cup!“ Sie: „Uh uh. You have to go to the room. No towels in my house!“  BITTE???  Das Handtuch war nebenbei bemerkt riesengroß (habe es hier gekooft, da muss ja was reinpassen!) und bedeckte mehr Haut als vermutlich jedes Anziehteil meiner Sommergarderobe. Seitdem Anet mir alles erzählt hatte, versuchte ich natürlich, Barby zu meiden und wartete darauf, dass sie mir bald eröffnen würde, dass ich ausziehen muss. Das passierte ungefähr vier Tage später, nur dass sie mir gegenüber andere Gründe vorschub. Sie find das Gespräch an mit „The thing is... my husband lied to me. He said you guys didn’t know each other before you moved in.”  Was daran gelogen sei, frug ich. Sie hätte gesehen, dass wir seit August so-und-so auf Facebook befreundet gewesen wären. Das stimmte, er hatte mir per Email gesagt, ich sollte ihn adden, nachdem ich ihm die erste Email (Fragen über Haus und Miete) geschrieben hatte. Anet hatte das Haus ja schon ausgesucht, bevor ich mit ihm überhaupt in Kontakt getreten war... „So he knew what you looked like...“ Aha. Na und? Ich habe eigentlich die ganze Zeit die Klappe gehalten und hab mich berieseln lassen, war ja auch genug damit beschäftigt überrascht zu tun, denn Anet hatte  mir von dem Ganzen natürlich nichts erzählen sollen (Versteht mal einer die Logik hier!!)  Dann hat sie alles so dargestellt, als sei ihr Mann an allem Schuld und ich könnte da ja nichts für („Nothing personal!“), hätte aber nunmal auch andere “customs”  (Handtuch?).  „I don’t know what he was thinking...maybe he wanted us to make up a nice threesome or something“ – Humor hatte sie ja. Das Ende vom Lied war, dass ich von nun an zwei Wochen Zeit hatte, auszuziehen – also bis zum 22. September. Heute ist der 17., also habe ich noch fünf Tage und es ist über eine Woche her dass ich mit diesem Blogeintrag angefangen habe – yaaay. Call me Speedy. Jedenfalls haben Anet und ich noch keine Wohnung (und ich immernoch kein Auto); was mich mental echt fertig macht. Dazu kommt, dass Barby keinen Versuch auslässt, uns beiden das Leben zur Hölle zu machen. Wir dürfen den Fernseher nicht mehr benutzen und ich sollte doch bitte in mein Zimmer gehen waren die letzten beiden Hammer. Zu Anet meinte sie eines nachts, "Don't touch the A.C." als sie aufgestanden war um ihn aufzudrehen, weil ihr so heiß war.. Anet wird also mit terrorisisert, weil sie sich dazu entschieden hat mir gegenüber loyal zu sein (und natürlich auch keine Lust hat, mit dieser Amokläuferin von einer Barby unter einem Dach zu leben. Barby sieht auch wirklich aus wie eine Barby! Habe ich erwähnt, dass sie "Make-Up artist" ist? Alles besser als jede Reality TV Show, I sweaaar! Sorry for my random way of writing but I finally gotta finish this Blogeintrag :)
Samstag gucken wir uns mit Emil Hernandez, einem Immobilienhändler (den ich auf Yachtparty No. 2 kennengelernt habe) ein paar Wohnungen an. Er hat versprochen, dass wir etwas finden würden, was unsere Ansprüche erfüllt (nicht zu weit von Schule/College und unter 500 Dollar). Ovi interessierts auch nicht mehr welche Scheiße sich über mich ergießt – ich vermute, er hat den Blog gelesen (er hat ziemlich gute Übersetzungprogramme) und ist beleidigt, zumindest macht er sich für mich unerreichbar und erfindet dann bekloppte Ausreden. Alles Sweine!!! Aber ich bin voller guter Dinge, denn: Es kann nur besser werden! To be continued.

1 Kommentar:

  1. böses mädchen :P ich dachte ja mal ich hatte dir irgendwann vor 6 jahren erzählt das man in miami nie bus fahren sollte :D hahahaa sorry aber ich hab mich so selbst erkannt :D

    AntwortenLöschen